Im Takt des Onlinehandels: 12 Stunden mit einem Logistikleiter

blog-19-8-25
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es hinter den Toren eines modernen E-Commerce-Logistikzentrums zugeht?
Heute nehmen wir Sie mit auf eine Reise in den Alltag von Thomas Reimer, 44 Jahre, Logistikleiter bei einem großen E-Commerce-Logistikdienstleister mit Hauptstandort in Hamburg.
 
Der Standort arbeitet exklusiv für einen einzigen Kunden, einen bekannten Onlinehändler, und ist spezialisiert auf die komplette Auftragsabwicklung: vom Wareneingang über die Kommissionierung bis hin zum Versand. Mehr als 350 Mitarbeitende sorgen hier auf 48.000 Quadratmetern dafür, dass Mode, Elektronik und Haushaltswaren pünktlich bei Kunden in ganz Europa ankommen.

Same-Day-Versand, personalisierte Verpackungen und saisonale Peaks gehören zum Alltag. Trotzdem gleicht kein Tag dem anderen. Begleiten Sie Thomas durch einen Arbeitstag, der ganz normal beginnt und doch jede Menge Überraschungen bereithält.
 

06:30 Uhr – Ankommen im Maschinenraum des Onlinehandels

Noch bevor der erste Kaffee wirkt, leuchtet das Dashboard: 3.200 offene Bestellungen, davon 450 mit Same-Day-Versand. Die Nachtschicht hat gute Arbeit geleistet. Allerdings ist in der Nacht ein automatisches Förderband ausgefallen. Sofort werden Umwege für die Kommissionierung eingerichtet.


07:00 Uhr – Der erste Brandherd

Ein Anruf aus dem Wareneingang. Eine wichtige Lieferung mit neuer Kollektion steckt im Hamburger Hafen fest. Kommt sie zu spät, können hunderte Bestellungen nicht rechtzeitig verschickt werden. Thomas aktiviert den Plan B: Lagerbestände aus einem anderen Standort des Kunden werden umgeleitet. Die Entscheidung steht nach 15 Minuten.


09:00 Uhr – Team-Check-in

Kurze Lagebesprechung mit den Schichtleitern. Personalverteilung, offene Aufträge, technische Störungen. Die Peak-Season rückt näher, deshalb laufen heute zusätzlich Schulungen für neue Kommissionierkräfte. Fluktuation ist hoch, daher muss die Einarbeitung sitzen. Motivation ist ebenso wichtig wie Prozesswissen, denn eine motivierte Schicht arbeitet im Schnitt deutlich schneller.
 
10:30 Uhr – Prozessoptimierung unter Zeitdruck
 
Zwischen zwei Meetings begleitet Thomas den Testlauf einer neuen Verpackungsmaschine. Ziel ist es, weniger Luftpolster zu verwenden und mehr Kartongrößen anzubieten. Das spart Versandkosten und reduziert den CO₂-Ausstoß. Erste Messungen zeigen: 12 Prozent weniger Materialverbrauch und acht Prozent schnellere Verpackung.

12:00 Uhr – Mittagspause? Nicht heute.
 
Ein Systemalarm meldet falsche Bestände bei einem Bestseller-Produkt. Ursache ist eine doppelte Wareneingangsbuchung durch einen Scannerfehler. Ein Inventurteam prüft sofort den physischen Bestand. Parallel wird der Artikel im Shop für neue Bestellungen gesperrt.
 
14:00 Uhr – Kundenorientierung in Echtzeit
 
Videokonferenz mit dem Kunden. Thema sind spätere Cut-off-Zeiten und personalisierte Verpackungen für eine neue Produktlinie. Die Herausforderung: mehr Flexibilität, ohne dass die Kosten steigen. Man beschließt, ein Pilotprojekt zu starten: ein eigener Packtisch für diese Produktlinie, mit festen Zeitfenstern im Tagesablauf.
 
15:30 Uhr – Blick in die Zahlen
 
Tagesreporting: Pickrate, Fehlerrate, Retourenquote. Diese Kennzahlen sind das Herzstück der Steuerung. Heute liegt die Kommissioniergenauigkeit bei 99,6 Prozent. Gut, aber nicht perfekt. Jeder Fehler kostet Geld und Kundenzufriedenheit. Sofort werden die beiden häufigsten Fehlgründe analysiert: falsche Lagerplatzkennzeichnung und Eilaufträge außerhalb des Standards.
 
17:00 Uhr – Der Endspurt
 
Die Spätschicht übernimmt. Die wichtigsten Same-Day-Sendungen sind unterwegs. Nachlieferungen aus dem Partnerlager des Kunden treffen ein. Im Warenausgang stauen sich Paletten für den Paketdienst. Jetzt zählt Teamarbeit, um alle LKW rechtzeitig zu beladen.
 
18:00 Uhr – Tagesabschluss
 
Ein letzter Rundgang durch die Hallen. Förderbänder surren, Scanner piepen, Kartons klappen zu. Im Büro warten noch E-Mails, doch der Kopf ist schon beim nächsten Tag. Zwei neue Produktlaunches stehen an, und die Peak-Season-Vorbereitung läuft auf Hochtouren.
 
Fazit
 
Der Alltag eines E-Commerce-Logistikleiters ist ein ständiger Balanceakt zwischen reibungslosem Tagesgeschäft und strategischer Weiterentwicklung. Jede Minute zählt, jeder Fehler kann Dutzende Kunden betreffen. Wer hier bestehen will, braucht schnelle Entscheidungen, klare Prozesse und zuverlässige Partner.
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