Kritische Kühlketten: Was Pharma und Chemie in der Lagerlogistik jetzt beachten müssen
Temperaturen über 30 Grad sind für viele von uns nur eine Sommerlaune – für Pharma- und Chemieunternehmen bedeuten sie ein echtes Logistikrisiko. Denn viele Stoffe sind temperatursensibel, reaktionsfreudig oder sogar gefährlich – und die Anforderungen an Transport und Lagerung entsprechend hoch. Wer hier auf ungeeignete Infrastrukturen oder unklare Zuständigkeiten setzt, riskiert weit mehr als Reklamationen.
Pharmazeutika: Hochreguliert und temperatursensibel
Arzneimittel, Impfstoffe und Biopharmazeutika zählen zu den anspruchsvollsten Lagergütern. Viele dieser Produkte müssen permanent innerhalb eines genau definierten Temperaturbereichs aufbewahrt werden – häufig bei 2–8 °C (Kühlbereich) oder 15–25 °C (Klimabereich). Schon minimale Abweichungen können die Wirksamkeit beeinträchtigen oder zum Verfall führen.
Für Lagerung und Transport gelten deshalb die GDP-Richtlinien (Good Distribution Practice) – ein europaweit verbindliches Regelwerk für den korrekten Umgang mit Arzneimitteln.
GDP-konform bedeutet unter anderem:
• Lückenlose Temperaturkontrolle, idealerweise mit Echtzeit-Überwachung
• Dokumentation und Rückverfolgbarkeit jeder Bewegung und Messung
• Qualifiziertes Personal, geschult in Umgang und Reaktion bei Abweichungen
• Notfallmanagement, z. B. bei Ausfall der Kühlung oder Stromversorgung
• Dokumentation und Rückverfolgbarkeit jeder Bewegung und Messung
• Qualifiziertes Personal, geschult in Umgang und Reaktion bei Abweichungen
• Notfallmanagement, z. B. bei Ausfall der Kühlung oder Stromversorgung
Viele Logistikdienstleister bieten heute GDP-konforme Lagerflächen an – doch nicht jeder erfüllt die Anforderungen in der Praxis. Besonders im Sommer zeigen sich Schwächen bei Monitoring, Infrastruktur oder Eskalationsprozessen.
Chemielogistik: Wenn Lagerung zur Sicherheitsfrage wird
Auch in der Chemiebranche spielt Temperatur eine zentrale Rolle – nicht nur für die Stabilität der Produkte, sondern auch für den sicheren Umgang. Hitzelabilität, Explosionsrisiken, Selbstentzündung oder Dampfbildung sind nur einige der Risiken, die entstehen können, wenn Lagerbedingungen nicht stimmen.
Anders als im Pharmabereich steht hier nicht nur die Produktqualität im Vordergrund, sondern auch der Schutz von Mensch, Umwelt und Betrieb.
Zentrale Anforderungen in der Chemielogistik:
• Lagerung nach Gefahrstoffklassen (z. B. nach TRGS 510)
• Getrennte Lagerzonen, z. B. für entzündbare, ätzende oder giftige Stoffe
• Belüftungssysteme, um gefährliche Dämpfe zu vermeiden
• Zugangskontrolle und spezifische Sicherheitsunterweisungen
Im Sommer steigt das Risiko für Stoffreaktionen, Druckaufbau oder Leckagen – umso wichtiger sind präventive Maßnahmen, klar geregelte Prozesse und erfahrene Partner auf Dienstleisterseite.
Dienstleisterauswahl: Technik ist nicht alles
Ob Pharma oder Chemie: Die Auswahl des richtigen Logistikpartners entscheidet über die Qualität und Sicherheit der gesamten Lieferkette. Dabei geht es nicht nur um Temperaturzonen, sondern um das Zusammenspiel aus Technik, Know-how und Prozessen.
Hilfreiche Fragen für die Dienstleisterauswahl:
• Verfügt der Dienstleister über validierte Systeme zur Temperaturkontrolle?
• Gibt es regelmäßige Audits oder behördliche Prüfungen?
• Sind Notfallpläne, Schulungen und Verantwortlichkeiten klar geregelt?
• Wie schnell und strukturiert erfolgt eine Eskalation bei Abweichungen?
• Gibt es regelmäßige Audits oder behördliche Prüfungen?
• Sind Notfallpläne, Schulungen und Verantwortlichkeiten klar geregelt?
• Wie schnell und strukturiert erfolgt eine Eskalation bei Abweichungen?
Fazit: Lagerlogistik als Qualitätsfaktor
Gerade in Hitzeperioden zeigt sich, ob Lagerlogistik nur mitläuft – oder echten Mehrwert schafft. In der Pharma- und Chemielogistik ist sie längst nicht mehr nur Kostenstelle, sondern ein zentraler Baustein der Produktverantwortung.
Wer hier auf zertifizierte Prozesse, transparente Zusammenarbeit und erfahrene Dienstleister setzt, schützt nicht nur seine Produkte – sondern auch seine Kunden, Markenreputation und Compliance.
Wer hier auf zertifizierte Prozesse, transparente Zusammenarbeit und erfahrene Dienstleister setzt, schützt nicht nur seine Produkte – sondern auch seine Kunden, Markenreputation und Compliance.